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Istanbul - Beijing 2004
Juni 13, 2004
 
Isfahan, die Schoene

Ganz am Anfang der Idee einer Reise in den Iran stand das faszinierende Bild der Imam-Moschee in Andreas Kinderatlas. Und wir wurden nicht enttaeuscht. Die Moschee ist ein Bauwerk aus einem Guss, das seit seiner Errichtung im fruehen 17. Jahrhundert kaum veraendert wurde. Der riesige Bau ist ueber und ueber mit Kacheln verkleidet, von denen die meisten aus mosaikartig zurechtgeschnittenen Teilchen zusammengesetzt sind. Im gleissenden Sonnenlicht kontrastieren die dominierenden Farben blau und gelb effektvoll gegeneinander. Im Schatten hingegen verschwinden die harten Kontraste, die geometrischen Elemente der Fassadengestaltung treten in den Vordergrund, und man glaubt, einen dunkelblauen Perserteppich vor sich zu haben. Viel kleiner als die Imam- ist die Scheich Lotfallah-Moschee, aber intim ist angesichts der Hoehe und Groesse der Kuppel nicht das richtige Wort fuer die ehemalige koenigliche Privatmoschee. Erstaunlicherweise ist hier der Grundton derjenige unglasierter Lehmbacksteine, was man jedoch erst auf den zweiten Blick sieht. Innen schimmert die Kuppel bronzefarben, aussen je nach Tageslicht hellbeige bis golden. Die beiden Moscheen und der elegante Ali Qapu-Palast befinden sich alle an einem riesigen Platz, einer Art iranischem Markusplatz mit noch mehr Souvenirshops. Es gibt noch viel mehr zu sehen in dieser Stadt, von der groessten Freitagsmoschee Irans ueber den Bazaar bis zu den seldjukischen Bruecken ueber den Fluss. Verblueffend ist schliesslich das Viertel der Armenier, die vor ziemlich genau 400 Jahren als Handwerker fuer die Prachtbauten nach Isfahan geholt wurden. Noch heute wird dort armenisch gesprochen (schon wieder eine andere Sprache und Schrift!), und die Boutiquen sind die schicksten, die wir bisher im Iran gesehen haben.

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