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Istanbul - Beijing 2004
Juli 19, 2004
 
KIRGISTAN
 
Bevölkerung: 4,5 Mio.
Flaeche: 0.199 Mio Quadratkilometer (5mal die Schweiz). 
Hoechster Gipfel: Pik Pobedy, 7439m
Hauptgebirgszug ist der Tien-Shan (chinesisch fuer Himmelsgebirge), 80% des Lands liegen ueber 1500m. Kirgistan wird auch die Schweiz Zentralasiens genannt. Wir wissen nun auch weshalb: Es regnet hier genauso viel wie bei Euch zuhause.
Die Bevoelkerung lebt primaer von der Viehwirtschaft. Nur knapp die Haelfte sind Kirgisen (53%), dazu sind erstaunlich viele Russen geblieben (21%) und dank der willkuerlichen Grenzziehung durch Stalin gibt's auch viele Usbeken (13%) im kirgisischen Teil des Ferganatals. Kurz vor der Unabhaengigkeit kam es im kirgisisch-usbekischen Grenzgebiet zu Pogromen gegen ethnische Minderheiten mit Hunderten von Toten.
Waehrung: Som, 100 Som entsprechen etwa Fr. 3.-
Zeitverschiebung: +4 Std. gegenüber MEZ.
 
Juengste Geschichte: 1991 Unabhaengigkeit und Mitgliedschaft in der GUS. Kirgistan trieb die politischen und wirtschaftlichen Reformen am weitesten Richtung Demokratie und Marktwirtschaft voran.  Die ploetzliche Abnabelung von den Subventionen und dem garantierten Absatzmarkt der ehemaligen Sowjetunion haben das Land aber hart getroffen. Arbeitslosigkeit und Alkoholismus sind weit verbreitet, es ist deutlich das aermste Land, welches wir bisher bereisten. Es ist ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungshilfe.

Ueber Land

Osh im Ferganatal hat ausser einem bunten Markt und einem Bad im eiskalten Fluss nicht viel zu bieten. Uns zieht es deshalb rasch weiter, sprich auf die 12-stuendige Autofahrt nach Bishkek.  Wir haben Glueck, unser Sammeltaxi ist ein moderner Mercedes und die zwei Mitfahrerinnen, die mit Andrea den Ruecksitz teilen, sind schlanke Teenager. Der kuerzeste Weg nach Bishkek wuerde diagonal ueber usbekisches Gebiet fuehren. Die neuen Staaten pflegen untereinander aber nicht die freundschaftlichsten Beziehungen, Streit gibt es etwa wegen dem so wichtigen Wasser. So muessen wir einen weiten Bogen entlang der Grenze fahren, die Strasse ist allerdings noch im Bau... Nach drei Stunden Off-Road endlich eine vernuenftige Strasse. Gerade rechtzeitig, bevor unser Fahrer endgueltig einschlaeft, setzt Regen ein, die Abkuehlung tut ihm gut. Wir erreichen die Karakoel-Hochebene, auf der satten Weide grasen stattliche Pferde, ueberall im Tal hat es kleine Jurtensiedlungen, an den Flanken erheben sich Schneeberge. Kirgistan wie aus dem Ferienprospekt. Man kann sich gut vorstellen, wie Dschingis Kahn hier seine Truppen Kraefte sammeln liess, bevor er hinab in die trockenen Ebenen brauste. Der zweite Pass windet sich dann in steilen Serpetinen auf stattliche 3500m hoch, die Sicht allerdings ist durch die tiefhaengenden Wolken begrenzt. Puenktlich erreichen wir am Abend unser Ziel. Bishkek, die Hauptstadt unter Bauemen, hat jedoch ausser internationaler Kueche und einem Museum, das ein ganzes Stockwerk der Oktoberrevolution widmet, auch nicht viel mehr zu bieten als Osh.






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